Planung und Errichtung einer thermochemischen Versuchs- und Forschungsanlage zur stofflichen Verwertung burgenländischer Abfallfraktionen
Energie & UmweltAkronym
W2M-I
Projektlaufzeit
01/01/2020 - 31/03/2023
Projektbudget in EUR
1.140.000
Auftraggeber/Fördergeber
EFRE - Investitionen in Wachstum & Beschäftigung, Österreich
Durch die Errichtung einer Forschungsanlage im Technikumsmaßstab für die Entwicklung von thermochemischen Behandlungsverfahren von Abfallströmen aller Art steht dem Projektträger, der Forschung Burgenland GmbH, eine bisher nicht vorhandene Infrastruktur zur Verfügung. Diese kann zur Erforschung einer thermochemischen Vorbehandlung von Reststoffen für die Entwicklung von Recycling- und Verwertungspfaden eingesetzt werden, wodurch sich ein Innovationsvorsprung für die Forschung Burgenland und die Region ergibt.
Mit der Errichtung der Versuchs- und Forschungsanlage wird die Entwicklung von thermochemischen Vorbehandlungsprozessen für die stoffliche und energetische Verwertung von Reststoffen ermöglicht. Dadurch werden Prozesse der Abfallwirtschaft auf einen verbesserten wirtschaftlichen und ökologischen Standard gehoben.
Mit Hilfe dieser Forschungsanlage plant die Forschung Burgenland in Zusammenarbeit mit Unternehmen aus dem Recyclingbereich die Entwicklung eines effizienten Recyclings von Elektronikschrott. Elektronikschrott kann eine attraktive alternative Rohstoffquelle zu primären Metallressourcen darstellen. Bis zu 60 verschiedene Werkstoffe sind z.B. in einem Handy zu finden, darunter mehr als 20 Metalle (u.a. auch kritische Metalle wie Indium, Gallium und Germanium). Für die Gewinnung einzelner Rohstoffe gibt es bereits Recyclingverfahren. Herausfordernd ist der Umgang mit den verschiedenen Metallen, Kunststoffen und Keramiken, die auch im Elektroschrott vorkommen.
Das Ziel im Projekt ist es, das Pyrolyse-Verfahren zu testen, mit welchem unterschiedliche (auch kritische) Metalle zurückgewonnen bzw. für die Energieverwendung genutzt werden können. Dabei werden neben technischen Maßstäben auch Nachhaltigkeits- und Wirtschaftlichkeitsaspekte zur Evaluierung eingesetzt.
Die Idee ist die Erfahrungen aus diesem Projekt zu nutzen und die Pyrolyseanlage für die Aufarbeitung von Elektronikschrott zu verwenden. Der Vorteil der pyrolytischen Vorbehandlung ist, dass die Kunststoffteile zersetzt und als Pyrolysegase in einer zweiten Stufe zur Energiegewinnung verbrannt werden. Die festen Rückstände in denen sich die Metalle befinden, können zur Metallgewinnung weiterverarbeitet werden.
Weiters ist ein Kreislaufwirtschaftsprojekt geplant in dem Bioabfall und Grünschnitt mittels Trockenfermentation in Biogas umgewandelt wird und die festen Rückstände aus der Trockenfermentation durch Pyrolyse einerseits weiter in brennbare Gase umgewandelt werden und der zurückbleibende Feststoff als Biochar Anwendung findet.
Weiters ist geplant eine Entsorgung von Klärschlamm mittels Pyrolyse zu entwickeln und damit eine dezentrale Alternative für die Verbrennung anzubieten.
Gefördert von
Projektleitung
Prof.(FH) DI Dr. Christian Wartha
Auftraggeber/Fördergeber