Schulterschluss für Bewegung im Kindergartenalltag

Zu wenig Bewegung, ungesunde Lebensmittel und Reizüberflutung durch Medien – unzählige Einflüsse wirken auf die Gesundheit unserer Kinder ein. Hinzu kommen auch persönliche Probleme im Laufe des Großwerdens mit Freunden oder der Familie, die die Gefühlswelt belasten. Jedoch nehmen gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung einen sehr hohen Stellenwert in der Kindesentwicklung ein. Neben dem Elternhaus leistet der Kindergarten als erste Bildungseinrichtung einen zentralen Beitrag zum gesunden Aufwachsen von Kindern. Zwei Jahre lang hat ein Forschungsteam der Forschung Burgenland drei burgenländische Kindergärten begleitet und dabei Bewegung und Mobilität in der Lebenswelt Kindergarten in den Fokus gestellt. Mit Abschluss des Projekts MobiFit sollen Ergebnisse und Handlungsempfehlungen nun in das Programm „GeKiBu - Gesunde Kindergärten im Burgenland“ des Landes Burgenland einfließen.

Eisenstadt, 21.12.2022 – „Körperliche Aktivität ist ein wesentlicher Baustein für die kindliche Entwicklung, da sie dazu dient, ein gesundes Selbstbewusstsein aufzubauen, grundlegende motorische und koordinative
Fähigkeiten zu erlangen sowie die psychosoziale und kognitive Entwicklung zu fördern. Vor dem Hintergrund, dass sich gesundheitsbezogene Verhaltensweisen bereits im frühen Kindesalter festigen und bis ins Erwachsenenalter erhalten bleiben, ist es von besonderer Bedeutung, Bewegung und Mobilität bereits im Kindergarten zu thematisieren und zu fördern“, erklärt Projektleiterin Katharina Koch von der Forschung Burgenland den Hintergrund des Projekts MobiFit. Drei burgenländische Kindergärten waren Teil der Initiative: der Gemeindekindergarten Deutsch-Schützen, der Privatkindergarten der römisch-katholischen Kirche Oberpullendorf und der Gemeindekindergarten Zemendorf-Stöttera.

Gesundes Aufwachsen gestalten

„Uns war es wichtig, während der Projektdauer die Rahmenbedingungen für Bewegung und aktive Mobilität im Kindergartenalltag zu verbessern und aktive Mobilität im Kindergartenumfeld“, so Koch. Das Projekt setze daher auch an mehreren Ebenen an: „Neben den Kindern gehören auch das Kindergartenpersonal und die Eltern zur Zielgruppe, da sie eine wesentliche Vorbildfunktion erfüllen. Zudem ist es wichtig, eine Möglichkeit zu finden, wie im Kindergarten Erlerntes in den Familienalltag übertragen werden kann“. Dementsprechend unterschiedlich gestalteten sich auch die gesetzten Maßnahmen: Nordic Walking Trainings für Pädagoginnen und Pädagogen, Sammelpässe für Kinder, Puppentheater zum Thema Mobilität, Verkehrssicherheitsworkshops für Eltern und Kindergartenpersonal und ein Verkehrslabor für Kindergartenkinder. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass einfache Anreizmaßnahmen wie etwa Sammelpässe für aktiv zurückgelegt Wege bei den Kindern sehr gut angekommen sind. Ebenso war es für das Kindergartenpersonal eine große Hilfe bereits fertig gestaltete Materialien für die Themenbearbeitung zu erhalten“, erzählt die Projektleiterin von einigen Erkenntnissen aus den letzten drei Projektjahren. Die gesamten Ergebnisse sollen in die weiterführende Betreuung von Kindergärten im Rahmen des Programms „GeKiBu – Gesunde Kindergärten im Burgenland“ transferiert werden.

Gemeinsames Ziel: Kindergesundheit

„GeKiBu – Gesunde Kinder im Burgenland“ ist ein Gesundheitsföderungsprogramm des Landes Burgenland. Bereits seit dem Jahr 2012 werden burgenländische Kindergärten im Zuge des Programms auf dem Weg zum gesunden Kindergarten unterstützt und begleitet. „Unser oberstes Ziel ist die Lebenswelt Kindergarten gesundheitsförderlich zu gestalten und die Teams in den Kindergärten bei der Gestaltung eines gesunden Kindergartenalltags zu bestärken. Die Forschung Burgenland ist im Gesundheitsförderungsbereich ein wichtiger Partner für uns. Unser Programm GeKiBu wurde bereits durch die FH Burgenland gemeinsam mit der Forschung Burgenland evaluiert und hat wichtige Empfehlungen für die Weiterentwicklung des Programms gebracht. Es ist uns ein Anliegen hier aktiv zu bleiben und unser Programm stetig zu verbessern“, erklärt Karina Wapp, Projektleiterin von GeKiBu.

Projektergebnisse nachhaltig verankern

Zum Abschluss des Projekts MobiFit fand nun die Übergabe des Transferkonzepts in das weiterbegleitende Modulsystem „GeKiBu“ statt. „Das vorliegende Konzept basiert auf unserer dreijährigen Forschungsarbeit und bietet zudem Hintergrundwissen zu den Themen Gesundheitsförderung, Bewegungsförderung und Mobilität im Kindergartenalltag. Anhand des Projekts zeigt es auf, wie dieser Themenschwerpunkt unter Einbeziehung der Kindergartenkinder und deren Eltern behandelt werden kann“, so Katharina Koch bei der Übergabe des Konzepts.

Das Projekt wurde im Rahmen des Projektcalls „Aktive Mobilität – gesund unterwegs!“ des Fonds Gesundes Österreich gefördert und aus Mitteln des Landes Burgenland kofinanziert.

 

Die Medieninformation

Das Pressefoto

Mehr Infos zum Projekt

Erfolgreiches Projektende: Saskia Szidanits (Projektmitarebiterin), Karina Wapp (Projektleiterin GeKiBu) und Katharina Koch (Projektleiterin MobiFit)

Finale im Projekt MobiFit: Katharina Koch und Karina Wapp bei der Transferübergabe.