Forschungsarbeit in der Corona-Krise - Eine Interviewreihe


In dieser Interviewreihe geben unsere Forscherinnen und Forscher Einblicke in ihren Arbeitsalltag und berichten, welche Auswirkungen die Corona-Krise auf ihre Forschungsarbeit hat. Den Start macht der Geschäftsführer der Forschung Burgenland, Marcus Keding. 

Wie sehr hat die Corona-Krise deinen Arbeitsalltag verändert?

Marcus Keding: Der Sprung ins kalte Wasser hat meine Einstellung zu digitalen Tools noch einmal verändert. Durch die Krise sind wir gezwungen, uns schnell in digitale Kommunikations-Tools einzuarbeiten, was man vorher irgendwie umgehen konnte. Die Erkenntnis für mich lautet, dass digital durchaus auch in der Zukunft einen Mehrwert bedeutet und vieles einfacher geht als gedacht.

Was bedeuten die von der Bundesregierung gesetzten Maßnahmen für Forschungsprojekte und für die Forschung im Allgemeinen?

Marcus Keding: Wir konnten unsere Arbeit extrem schnell auf Homeoffice umstellen. Das hat dank der tollen Team-Arbeit hervorragend funktioniert. Für unsere laufenden Forschungsprojekte sehe ich deswegen im Moment nur geringe Auswirkungen. Viel wichtiger ist eher die Frage, wie die Wirtschaftsunternehmen durch die Krise kommen. Das wird sich erst in ein paar Monaten zeigen. Fast alle unsere Forschungsprojekte werden mit Wirtschaftspartnern und hier vor allem mit KMU’s durchgeführt. Hier kann es im Herbst schon zu Beeinträchtigungen kommen, wenn von Seiten der Unternehmen keine Ressourcen für Forschungsprojekte zur Verfügung gestellt werden.

Gibt es von dir Ideen oder Vorschläge mit welchen Maßnahmen der Forschung in solch schwierigen Zeiten geholfen werden kann?

Marcus Keding: Wichtig ist meiner Meinung nach das Festhalten an bestehenden Forschungsprogrammen und deren langfristige Finanzierung. Unsere bisherigen Forschungsthemen bleiben ja trotz der Krise nach wie vor aktuell wie z.B. der Klimaschutz und die Förderung von erneuerbarer Energie. Hier gilt es ‚am Ball zu bleiben‘ und den eingeschlagenen Weg konsequent fortzuführen.

Was nimmst du persönlich aus dieser Situation mit?

Marcus Keding: Durch die lange Homeoffice-Zeit weiß ich die kollegiale Gemeinschaft noch mehr zu schätzen. Ohne diese tolle Teamleistung hätten wir das sicher nicht so gut und Reibungslos bewältigt. Besondere Bedeutung hat hierbei auch der soziale Austausch. Ohne einen Sozialraum mit Kaffee-Maschine (sowohl im realen Leben als auch im virtuellen Leben) würde die Arbeit nur halb so viel Spaß machen.