App bündelt Bürgerbeteiligung und Katastrophenschutz

Die Hochwasserereignisse des Sommers haben vor Augen geführt, wie schnell aus einem kleinen Bächlein ein reißender Fluss werden kann. Für Anrainer und Betroffene zählt hier jede Minute. Um rasches Handeln und eine frühestmögliche Informationsweitergabe zu ermöglichen, arbeitet die Forschung Burgenland seit einiger Zeit an einer Bürgerbeteiligungs- und Katastrophenmanagement-App: Civis 4.0 Patria.

Die Hochwasserereignisse des Sommers haben vor Augen geführt wie schnell aus einem kleinen Bächlein ein reißender Fluss werden kann. Für Anrainer und Betroffene zählt hier jede Minute. Um rasches Handeln und eine frühestmögliche Informationsweitergabe zu ermöglichen, arbeitet die Forschung Burgenland seit einiger Zeit an einer Bürgerbeteiligungs- und Katastrophenmanagement-App: Civis 4.0 Patria.

 

Eisenstadt, 16. November 2021 Nicht nur die Klimakrise, sondern auch die Corona-Pandemie zeigen uns auf wie wichtig ein schneller und klarer Informationsfluss an die Bevölkerung ist. Das Forschungsprojekt Civis 4.0 Patria beschäftigt sich mit der Entwicklung einer App, die Bürgerbeteiligung und Katastrophenschutz verbindet und es Bürgerinnen und Bürger und der Gemeinde sowie anderen Organisationen ermöglicht, einfach und zielgerichtet zusammenzuarbeiten. Die App informiert die Bevölkerung über kritische Ereignisse, ermöglicht es ihnen aber auch, Schäden oder Vorkommnisse in der Gemeinde zu melden. „Daten von Wetterstationen und Pegelstände von Sensoren werden dabei genauso hinzugezogen wie die Meldungen von Bürgerinnen und Bürgern selbst“, erklärt Christoph Klikovits. Er ist Researcher bei der Forschung Burgenland und leitet das Forschungsprojekt Civis 4.0 Patria. Gemeinsam mit seinem Team des Forschungscenters Smart Computing Continuum arbeitet er an dieser cloudbasierten Plattform.

 

Zwei Testgemeinden im Burgenland

Wie eine solche Zusammenarbeit zwischen Bevölkerung, Kommunen und Organisationen mit dieser App funktionieren kann wird aktuell in den Gemeinden Steinbrunn und Großhöflein getestet. Um Anwendungsfälle zu erproben wurden Sensoren und Wetterstationen aufgebaut. So messen etwa Sensoren die Wasserqualität am Steinbrunner See und den Pegelstand im Eisbach in Großhöflein. Wetterstationen gibt es ebenfalls, eine davon befindet sich am Dach der FH Burgenland. „Durch diesen Aufbau können wir regionale Pegelstände und Wasserqualität messen und auch Luftfeuchtigkeit, Lufttemperatur, Windstärken und Niederschlagsmengen“, erklärt Klikovits. Aufgrund von hinterlegten Grenzwerten können diese Daten auf lokale Unwetter hindeuten oder einen sehr schnellen Anstieg des Pegelstands anzeigen und werden automatisch an die Gemeinde und in weiterer Folge an die Bürgerinnen und Bürger weitergeleitet. Zusätzlich soll die Bürgerbeteiligung gefördert und die Kommunikation zwischen Gemeinden und Bürgern optimiert werden, indem von den Bürgerinnen und Bürger gemledete Ereignisse per Smartphone-App auf die Cloud Plattform und somit der Gemeinde melden. Man lege im gesamten Projekt zudem besonderes Augenmerk auf die Themen Sicherheit, Datenschutz, Vertrauenswürdigkeit und Akzeptanz: „Die Erarbeitung eines Ansatzes zur Erhöhung der Vertrauenswürdigkeit bei der Verwendung von Cloud Infrastruktur und IoT Sensoren liegt dabei im Vordergrund“, so der Projektleiter.

 

Ausweitung der Funktionen

Der Prototyp der Plattform wurde bereits entwickelt und die Sensoren und Wetterstationen melden Daten in Echtzeit. Das Projekt hat Potenzial für weitere Anwendungsfälle wie etwa das Messen von Sonnentagen und somit die Optimierung von PV-Anlagen. Eine weitere Funktion die bereits in den beiden Partnergemeinden getestet wird ist Smart Waste: Hier werden Mistkübeln mit Sensoren ausgestattet, die den Müllstand anzeigen und somit den Entleerungsprozess optimieren können.

Civis 4.0 Patria wird durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung - EFRE finanziert und vom Land Burgenland kofinanziert.

 

Das Pressebild zum Download

Die Pressemeldung zum Download

Das Projektteam von Civis 4.0 Patria bei der Wetterstation am Dach der FH Burgenland (v.l.n.r.): Mario Zsilak, Rene Rambacher und Christoph Klikovits.

Sensoren zur Messung